Weingut Günther Steinmetz 2015

Weingut Günther Steinmetz 2015

Weingut Günther Steinmetz 2015

Wie häufig wurde schon über Terroir geschrieben? Genug, und doch nicht genug, denn meistens wird ein fundamental wichtiges Element hierbei vergessen: der Mensch, beziehungsweise, der Winzer. Machen wir es kurz: Stefan Steinmetz keltert Steinmetz-Weine… von der Mosel.

Der Mensch ist ein wichtiger Teil des Terroirs

Wer die Weine von Stefan Steinmetz verstehen will, sollte den Steinmetz verstehen. Die Herausforderung ist überwindbar, aber man kann es auch andersherum angehen und sagen, ‚wer den Steinmetz verstehen will, soll seine Weine verstehen‘. So oder so ist regelmäßiges Üben empfehlenswert… Eine weitere Alternative bestünde darin, einfach die Weine zu genießen. Auch das geht mit Steinmetz-Weinen.

Es sind meine Kinder, verstehst Du?

Mein Treffen mit dem Winzer verläuft, wie ich es mir vorgestellt hatte: unkompliziert, gerade aus, klar verständlich. Zuerst geht es um etwas, dass er als seine weiteren Kinder – zwei leben zuhause – bezeichnet: die Reben. Steile Lagen, ab und zu von der Sonne verbrannten Trauben. Der Winzer ist sichtlich genervt… und gleichzeitig gerührt! « Es sind meine Kinder, verstehst Du? Wenn es denen schlecht geht, geht es mir auch schlecht »

Einfach? Nein danke!

Nach der Besichtigungsrunde von verschiedenen Parzellen in den Weinbergen geht es zurück nach Hause. Die Familie ist da. Ehefrau und Mutter kümmern sich um Kunden, die Kinder sorgen für Action im Hof. Steinmetz berichtet über die Reben; « Es geht so… » Mutter Steinmetz meint zum Beckustator: Stefan hat sich nicht für den einfachsten Weg entschieden… aber es ist der Richtige! Wenn sie es sagt, wird es wohl stimmen. Diese Suche nach Perfektion, dieser Wille, auch den kleinsten Details nachzugehen; die Ausdauer und auch die Sturheit sorgen dafür, dass Stefan Steinmetz seinen festen Platz in der Winzerelite der Mosel einnimmt.

Hohes Niveau

Von der hohen Qualität der Weine bin ich zutiefst beeindruckt und gerührt. Es geht hier um eben viel mehr als „einfach nur“ Wein… Es geht um einen Kampf. Darum, dem was der Vater und der Großvater in die Wege geleitet hatten, gerecht zu werden; um das Weingut noch weiter nach vorne zu bringen und um zu bestätigen, dass charaktervolle Weine, mehr denn je, eine wichtige Karte im Markt zu spielen haben, auch wenn einige Altkunden zunächst auf der Strecke bleiben. Es geht um Liebe zum Wein, um Authentizität.

Verkostungsnotizen

Steinmetz 2015
Blasses Gelb mit leichtem Grünreflex. Großes Fuder. (1000 l.) Spannendes Bouquet mit würzigem und fruchtigem Charakter. Eleganter Auftakt und leicht cremiger Körper. Ein leichter und ausgewogener Wein, der jetzt Genuss bietet aber durchaus noch liegen kann… wobei er vermutlich eh vorher ausgetrunken ist. jetzt bis 2020  87/100

Brauneberger 2015
Helles Gelb mit Grünreflex. Feinschichtiges Bouquet, mineralischer Charakter. Fruchtige Düfte, dann fruchtig mit Apfel, Pfirsich und etwas Mirabelle. Es treten auch Noten von Graphit hinzu. Saftiger und leicht spritziger Auftakt. Der Gaumen ist etwas cremig und wird von einer ausgezeichneten Struktur gestützt. Das Ganze muss sich noch etwas entfalten. Schöner Nachklang. 2017-2030  90-92/100

Brauneberger Juffer Kabinett Feinherb 2015
Helles Gelb. Intensives Bouquet. Würzige Noten mit Safran, Passionsfrucht und weißem Pfeffer. Saftiger, spritziger und leicht charmanter Auftakt. Der Wein zeigt Charakter und Rasse dank seiner erfrischenden und fruchtstützenden Struktur. Ein lebhafter Riesling mit großem Trinkspass. Bravo. Warten. 2017-2023  92-93/100

Veldenzer Grafschaften Sonnenberg – Alte Reben 2015
Blasses Gelb mit Grünreflex. Subtiles und vielseitiges Bouquet. Akazienblüte, Maiglöckchen. Charaktervoller Auftakt, etwas Zitrusfrucht. Der Körper hat Fülle und Rassel. Die Frucht tritt langsam auf und zieht sich anschließend schön am Gaumen entlang, bis zum Nachklang. Ein Wein mit Charakter, der noch einiges vorhat. Nix für Ungeduldige! 2018-2038  90-92/100

Kestener Paulinshofberg 2015
Helles Gelb mit Grünreflex. Komplexer, delikater Wein. Zitrusfrucht, Orangenschale. Mit der Luft entwickeln sich auch Düfte von Aprikosen. Fruchtiger und charaktervoller Auftakt. Der Körper ist cremig, dennoch kräftig und erstaunlich zugänglich… Das ist jetzt schon groß, aber es ist nur der Anfang. 2018-2038  92-94/100

Wintricher Geierslay „Sur lie“ 2015
Helles Gelb mit Grünreflex. Subtiles und feinschichtiges Bouquet. Zuerst melden sich vor allem mineralische Noten. Nach einigen Minuten treten Düfte von Aprikosen hinzu. Wie das Bouquet, so ist auch der Auftakt subtil und ausgewogen. Schöne Opulenz im Gaumen mit perfekter Balance zwischen Frucht und Struktur. Ein Wein mit grosser Zukunft. Warten. 2020-2045  94-97/100

Piesporter Goldtröpfchen GP 2015
Mittleres Gelb mit Grünreflex. Würziges und fruchtiges Bouquet; weißer Pfeffer, Zitrone, Orangenschale. Feine Mineralik. Fruchtiger, saftiger und leicht spritziger Auftakt. Der Wein zeigt Rasse, aber auch Sympathie dank seines charmanten Charakters. Ein höflicher Teenager, der sich gut entwickelt. 2018-2038  92-94/100

Brauneberger Juffer „HL“ 2015
Mittleres Gelb. Feinschichtiges Bouquet mit würzigen und etwas rauchigen Noten; Safran und Torf. Intensiver Gaumenauftakt mit viel Safran, wie bereits in der Nase. Vollmundiger Wein mit erstaunlicher Dichte und lebhafter, fruchtstützender Säure. Erfrischender Abgang. Langer Nachklang. Bei diesem Wein fällt die Reifeprognose schwer, denn es sind sehr viele Inputs vorhanden. Nachverkosten ist angesagt, aber eins steht bereits fest: die Größe ! 2018-2038  93-95/100

Wintricher Ohligsberg GW 2015
Mittleres Gelb mit Grünreflex. Recht intensives Bouquet, würzig und fruchtig. Safran, Aprikose und Anis. Saftiger und erfrischender Auftakt. Der Gaumen zeigt Fülle und Vielseitigkeit. Ausgezeichnete Harmonie zwischen Rasse, Dichte und Struktur, die für einen langen Nachklang sorgt. Ein großartiger Wein am Beginn seiner Laufbahn. Warten. 2020-2040  93-95/100

Dhroner Hofberg „GD“ 2015
Das nenne ich einen frechen Kerl! Zuerst die Nase: Obwohl ganz jung zeigt der Wein schon, wo er hin will. Fenchel, Pfefferminze, Anis und Brotkruste bilden ein spannendes Bouquet. Reduktion ist auch vorhanden, und das ist gut, denn der Wein wird für die kommenden Jahrzehnte Ausdauer brauchen. Saftiger Gaumenauftakt, leicht spritziger Charakter. Auch der Körper zeigt sich saftig. Er ist bestens strukturiert und verfügt über gutes Potenzial. Noch ist er straff – die Zeit wird ihn mildern, aber ich hoffe, dass er ein wenig frech bleibt. Eine weitere Seite des…äh… des Weins… oder so. 😀 2020-2040  93-95/100

Piesporter Treppchen von den Terrassen 2015
Helles Gelb. Intensives Bouquet mit würzigen Noten. Brotkruste, Pfeffer, Aprikose, Zitrusfrucht. Der Gaumenauftakt ist präzise, klar, direkt, ohne Wenn und Aber. Vollmundiger Charakter mit vielen Elementen, die noch zueinander finden müssen. Elegante Bitternote im Nachklang. Ein herrlicher Wein, der nun viel Zeit braucht und als Zukunftswunder wirken könnte… er sagt noch nicht alles, aber das, was er verspricht ist schon einmal verlockend. 2020-2045  94-96/100

Pinot Blanc „Maischevergoren“ 2015
Als mich Stefan Steinmetz fragte, wieviel Alkohol dieser Wein hat, dachte ich mir etwa 13.5%. Ich sagte 14, denn ich vermutete, wenn er schon die Frage stellt, ist der Wert bestimmt hoch. Eigentlich hätte ich einfach bei 13.5 bleiben sollen… und da wäre ich nur 3% über den Wert gewesen… 10.5%!!! Helles Gelb. Das Bouquet kann im Moment nicht viel erzählen, aber Zitrusfrucht bzw. Grapefruit ist vorhanden. Der Auftakt ist kompakt und etwas lebhaft. Der Körper zeigt Fülle und verfügt über eine angenehme saftige Struktur. Langer Nachklang. Ein spannender Wein. Ich warte mal ein Wenig auf ihn 😀 Filigraner und fruchtiger Nachklang. 2017-2027  91-93/100

 

Steinmetz und Hermann

Ürziger Würzgarten – Alte Reben 2015
Mittleres Gelb. Recht intensives Bouquet. Pfirsich, Aprikosensorbet. Fruchtiger und bissiger Auftakt. Der Gaumen weist Dichte und Rasse auf. Spritziger Charakter. Ausgewogener und kräftiger Körper mit idealer Konstellation zwischen Frucht und Säure. Sehr schön aber noch nicht da wo er hingehört: ein Paar Punkte höher. Es war wohl nicht sein Tag… aber da liegen noch 3 bis 4 Punkte drin. 2020-2038  90-92/100

 

Weingut Dr. Hermann

Erdener Herzlei 2015
Helles Gelb. Recht intensives Bouquet mit Zitrusfrucht, Aprikosensorbet, Mirabellen und etwas Banane. Minute um Minute entwickeln sich neue Düfte. Rassiger Gaumenauftakt, straffer bzw. junger Charakter. Im Gaumen widerspiegeln sich die olfaktorischen Noten perfekt. Der Körper bestätigt die Wucht des Weines und schafft es doch tatsächlich die mit Finesse zu vereinen. Eine spannende Kombination: Wuchtig und Filigran! Feine bittere Noten im Abgang. Ein grosser Wein mit langem und kompaktem Nachklang. Bravo! 2020-2045  95-96/100

 

Kontaktinfos Steinmetz
Weingut Günther Steinmetz
Moselweinstr. 154 – 54472 Brauneberg
Telefon: +49 6534-751
Link : Weingut Günther Steinmetz

Kontaktinfos Hermann
Weingut Dr. Hermann
Moselufer 22
D-54539 Ürzig
Telefon +49 65 32 – 25 42 & +49 65 32 – 35 49
Mobile +49 152 – 08214557
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