Die ideale Trinktemperatur – Eine alte Geschichte!

Jetzt wo der weltweit grösste Kühlschrank bald wieder in Betrieb ist, sprich draussen vor der Tür, muss man sich keine Gedanken mehr um die ideale Trinktemperatur vom Aperitif machen: Er wird frisch genug sein.

Was machen die Inuit, wenn es zu kalt ist im Iglu? Die öffnen den Kühlschrank, damit etwas Wärme daraus strahlt!

Wie sieht es aber aus, wenn die Rotwein trinken wollen? Es heisst doch immer «den Roten trinkt man bei Raumtemperatur». Den möchte Beckustator aber nicht in Südafrika oder eben in Grönland im Iglu trinken.

Weinregal mitte in der Pizzeria

Reduzieren wir das Gebiet auf Mitteleuropa, sieht es besser aus. Da wären wir bei 21 bis 22 Grad. Bäh! Haben Sie schon einen temperierten, praktisch lauwarmen Rotwein getrunken? Dann lieber Glühwein! In traditionellen Pizzerien gibt es das; die feinen Weine werden im Restaurant aufbewahrt… Raumtemperatur, alles richtig! Wo ist der Haken? Der liegt im Satz selbst, aber nicht dem vom Wein.

Es war mal so… vor 300 Jahren!

Diese Regel stammt aus dem Mittelalter; da betrug die Raumtemperatur etwa 15 bis 16 Grad. Klingt schon besser… also, was den Wein angeht, denn die heutige Wohnzimmerwärme von 20 Grad möchte der Beckustator nicht vermissen. Für einige sind 15 Grad zu kalt für einen Roten. Kein Problem, denn innerhalb von wenigen Minuten steigt die Weintemperatur im Glas, vorausgesetzt es ist noch etwas im Glas und man befindet sich nicht draussen. Was den Weisswein angeht, sieht es etwas anders aus. Da könnte die Raumtemperatur bei den Eskimos optimal sein… wobei zu kalt auch keine gute Alternative ist. Die Weinaromen können sich nicht entfalten und der Gaumen erlebt einen Schock.

Nun ist bald der Winter da; der weltweit grösste Kühlschrank wird wieder auf hohen Touren drehen, wobei er dient eher als Gefrierfach. Ab etwa minus 7 Grad beginnt Wein zu frieren, je nach Alkoholgehalt. Da könnte es gut sein, dass sich der Sprudelwein zu einem Sektsorbet entwickelt – wenn man den über Nacht bei minus 13 Grad draussen lässt. Idealerweise wird Sekt bei 8 bis 10 Grad getrunken. Nicht, dass ihr den Beckustator falsch versteht; ihr müsst nicht nach draussen gehen um den Sekt zu trinken, sondern das wäre die Genusstemperatur.

Nun, welche Temperatur?

Zusammenfassung: Schaumwein 8 bis 10, Weisswein 11 bis 13, Rotwein 15 bis 18 Grad. Als Ergänzung zu diesen eher technischen Angaben, und als eigentliches Kernelement, sollte es logischerweise Chasselas oder Riesling sein (Das schreibt Beckustator weil er viele deutsche Freunde hat). Da haben wir, gegenüber den Inuit, einen Vorteil; wir können Weine aus unseren Regionen geniessen. Wobei, in Dänemark wird seit etwa 30 Jahren Wein produziert, und jetzt kann man ihn sogar trinken. Skål!