19 Jan Bordeaux 2015 Arrivages – Yves Becks Bericht über 890 Weine
Bordeaux 2015 Arrivages : Yves Beck berichtet
die Primeurs haben es in Aussicht gestellt und die Arrivages bestätigen es: Bordeaux 2015 ist groß mit ausgezeichneten Weinen in allen Appellationen. Für einen sehr großen Jahrgang reicht es jedoch nicht ganz. Da hat beispielsweise 2016 klar die Nase vorn.
Groß aber nicht hervorragend
Keine Frage, der Jahrgang 2015 ist ein großes Jahr, aber kein hervorragendes! Für die Zahlenfetischisten liegt es ganz klar an der 5! 1945, 1955, 1975, 1985, 1995, 2005. Ja, Sie haben es gemerkt, 1965 ist logischerweise nicht dabei (auch wenn Pichon Comtesse 1965 durchaus schön ist).
Warum ist es aber kein hervorragendes Jahr? Dazu fehlt ein einheitliches Bild. Es gibt qualitative Schwankungen, auch innerhalb von Appellationen. Während ich im Jahr 2014 die AOC St-Estèphe als erfolgreichste vom gesamten Bordelais bezeichnete, haben Pomerol und Margaux, dieses Jahr, die Nase (und den Gaumen) vorn. Andere renommierte Regionen präsentieren zwar auch große Weine präsentieren, aber lediglich zu einem geringeren Anteil. Bescheidenere Gebiete werden im Jahr 2016 mehr glänzen als noch 2015. Die Weine aus Fronsac sind sehr einheitlich und zwar einheitlich sehr gut! Eine Spitzenleistung dieser nach wie vor zu unbekannten Region.
Hervorragendes gibt es aber in Sauternes. Die Qualität ist bemerkenswert und einheitlich. Das Jahr wird wahrscheinlich in den Olymp der größten aufgenommen. Das tut der Region sehr gut, und sie hat es nötig. Es ist an der Zeit, dass Sauternes sich wieder da positioniert wo es hingehört, und zwar zu den besten Süßweinen der Welt… mit Deutschland selbstverständlich. Nicht, dass die Qualität, Nachhohlbedarf hatte, aber irgendwie hat man vergessen, es den Leuten zu erzählen.
St-Emilion glänzt mit dem Plateau calcaire
Einmal mehr zeigt St-Emilion wie vielschichtig die Weine dieser Region sein können. Nehmen wir als Beispiel das Plateau von St-Etienne de Lisse. Ein hochinteressantes Micro-Klima und ein einmaliges Terroir. Da sind sehr bemerkenswerte Weine wie Valandraud, Château de Pressac, Fleur Cardinale oder La Voûte entstanden.
Wetterbedingungen
2015 hatte das Médoc, was das Wetter angeht, weniger Glück. Eigentlich wäre alles beinahe perfekt gewesen, hätte es nicht ausgerechnet während der Weinlese geregnet. Auf einmal war der Druck riesig, denn der Regen löst Fäulnis in den Reben aus. Klar, es können Pausen eingelegt werden, aber wenn sich das Faulen im Gange befindet, gibt es kein Zurück mehr. Trotzdem gibt es große Weine aus St-Estèphe und Bégadan zum Beispiel. Das Haut-Médoc war da wesentlich besser dran. St-Julien und, vor allem, Margaux rivalisieren mit dem linken Ufer. Kleinere Appellationen wie Listrac und Moulis können stolz auf ihre Weine sein, denn die Qualität UND der Preis stimmen je denn mehr.
890 Weinnotizen zu Bordeaux 2015 online
Yves Becks Bericht enthält 890 Verkostungsnotizen! Etwa 1 000 Weine wurden probiert. Mehr als 100 Weine wurden zwischen 94 und 100 Punkten bewertet. 7 Weine haben die maximale Punktzahl erhalten und da Grenzen zur Grenzüberschreitung einladen, bekam Yquem 2015 101/100!
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Jahr für Jahr, und meines Erachtens immer mehr, gilt eine einfache Regel. Es gibt überall gute und weniger gute Weine, ob sie nun aus einer in diesem Jahr vom Wetter begnadeten Appellation stammen, oder eben nicht. Genau darin, sehe ich meine Aufgabe: gute Weine zu erkennen, wo immer die herkommen und was immer die für eine Klassifizierung haben, und Euch, liebe Weinfreunde, Genießer, Freaks, Käufer, usw. darüber zu informieren.